San Francisco - Perle am Pazifik
 
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Für mich (Andreas) ist San Francisco eine der schönsten Städte der Welt. Eine kosmopolitische Stadt mit dem californischen Charme des easy-going, übersichtlich und gut zu Fuß zu entdecken. Hier wollen wir uns von dem langen Überflug (Asien-Amerika) erholen. Natürlich steht sight-seeing auf dem Programm: Golden Gate, China Town, North Beach ... und vieles mehr.




Reisebericht


06.06.03. - 17.06.03

Warum muessen die Verkehrsmittel uns nur immer so frueh befoerdern? Wieder einmal heisst es um 5:00 Uhr aufstehen, wer von Euch zu Hause also immer denkt, wir machen nur Urlaub, das ist harte Arbeit hier! ;-) Aber das fruehe Aufstehen lohnt sich, so habe ich (Christine) am Flughafen genug Zeit mir endlich eine Digitalkamera zu kaufen. Klasse, klasse, das wird eine Freude. An Bord des Flugzeuges vergeht die Zeit buchstaeblich wie im Flug, wir fliegen mit Singapur Airlines und haben daher eine Menge Zeitvertreibs-Vergnuegungssoftware zur Verfuegung. Nach einem Zwischenstopp in Seoul mit letzten intensiven SARS Kontrollen, verlassen wir endgueltig den asiatischen Kontinent und ab geht es ueber den Pazifik. Nach langen Stunden Flug kommen wir um die Mittagszeit des 06.06. in San Francisco an, beide voellig platt. Die Zeitverschiebung haut uns um und geschlafen haben wir im Flugzeug auch kaum. Wir fahren mit dem Bus in die Stadt und suchen eine Bleibe, was sich als schwierig herausstellt, ist hier vieles am Wochenende ausgebucht. Schlussendlich landen wir in einer Art Jugendherberge fuer sage und schreibe 58 $ das Doppelzimmer ohne Bad! Was solls, es gibt nichts Guenstigeres. Wir vereinbaren einen Arzttermin fuer morgen, die Baeuche sind immer noch am rumoren (Danke Indien) und hauen uns nach einem Spaziergang durch Chinatown in die Falle. Am naechsten Tag stehen wir spaet auf, Jet-Lag laesst gruessen! Unsere Koerper haben 16 Stunden rueckwaerts zu ueberwinden, das ist schon ein Stueck Arbeit. Der Arztbesuch ergibt: Diaet, mehrere Tage kein Fleisch, kein Fett, keine Milchprodukte! Und das wo besonders Andreas sich so sehr auf die Burger, Steaks und das Eis gefreut hat. Die Welt ist ungerecht! Dazu gibt es noch harte Antibiotika und ausserdem wird ein Proebchen genommen und ins Labor gesendet. In fuenf Tagen wird das Ergebnis erwartet! Egal wir machen das beste draus und schuetten erst mal literweise Gatorade in uns rein, Mann schmeckt das gut! Dann erkunden wir die Stadt und besichtigen Fischermans Warf und Pier 39. Ueberrascht sind wir von den (fuer uns) arktischen Temperatuen hier. Bei Sonnenschein haben wir die Jacken und die Fliese an, so kalt erscheint es uns. Sind wir in Asien etwa zu Weicheiern geworden? Am Pier 39 sind wir von den Seeloewen begeistert, denen ist nicht kalt, sie liegen auf ihren Holzplanken und aalen sich in der Sonne. Wir koennten stundenlang zusehen, wie sie sich um die besten Liegeplaetze streiten, im Wasser schwimmen und kaempfen und sich dann gemuetlich hinlegen. Manche stuerzen sich mit maechtigem Geheul aufeinander um sich zu vertreiben, die uebrigen auf den Planken in mehreren Lagen uebereinander liegenden Tiere stoeren sich nicht am Gekaempfe der anderen. Besonders nett sieht eine Planke aus, auf der scheinbar der Kindergarten versammelt ist. Ganz viele kleine Tiere, tummeln sich dort und machen es sich gemuetlich. Von hier aus bewundern wir auch das in der Abendsonne liegende Alcatraz, so nah und doch war San Francisco fuer die dort Gefangenen unerreichbar. Am Montag dem 09.06. besichtigen wir den Alamo-Square und Height-Ashbury. Wir haben praechtiges Wetter, geniessen die gute Luft im Park und die ruhige nette Stimmung hier. Die vielen bunten Holzhaeuser gefallen uns sehr gut, alles sieht sehr ordentlich und aufgeraeumt aus. Am naechsten Tag fahren wir zur Golden Gate Bridge und staunen ueber das schone Blau von Wasser und Himmel, dazu das rostrot der Bruecke und das satte Gruen der am Ufer wachsenden Pflanzen. Eine wirklich gelungende Gesamtkomposition.
 
Am Mittwoch dem 11.06. verlassen wir San Francisco in einem fuer eine Woche gemieteten Wagen in Richtung Highway Nr. One nach Sueden. Trotz bedeckten Himmels haben wir traumhafte Ausblicke auf die Kueste und die kuestennahen Landstriche. Wir fahren die Strecke ganz gemuetlich, halten oft an und geniessen die gute Seeluft. In den kommenden Tagen bessert sich das Wetter, und wir erleben traumhafte Stimmungen am Meer mit herrlichen Sonnenuntergaengen. Am Ufer gibt es Krebse, Moewen, Raben und Streifenhoernchen zu beobachten, die wenig scheu sind. Diaet und Antibiotika haben ihre Wirkung uebrigens nicht verfehlt, wir koennen endlich wieder normal essen und geniessen dies sehr. Am Samstag dem 14.06. verlassen wir nach einem Fruehstueck in den Duenen die Kueste und fahren zum Sequoia-Nationalpark. Unsere Fahrt fuehrt direkt durch wuestenaehnliche Huegellandschaft, heiss und trocken ist es hier, kaum Vegetation. Nachmittags erreichen wir die Grenze des Sequoia-Nationalparks und suchen uns ausserhalb ein Hotelzimmer, was sich erneut als schwierig herausstellt. Scheinbar sind die US-Amerikaner grosse Wochenendurlauber (kann man bei 10 Tagen Urlaub pro Jahr auch verstehen), so dass die Zimmer schnell ausgebucht sind und zum Wochenende hin natuerlich die Preise heftig ansteigen. Nun was solls, im Auto koennen wir nicht uebernachten, also ergattern wir noch ein Zimmer in einem Holiday Inn mit entsprechendem Luxus. Unter anderem gibt es ein kleines Schwimmbecken draussen und einen warmen Whirlpool, nix wie rein und die letzten Sonnenstunden noch ausgenutzt. Das heisse Wasser tut gut! Abends gibt es dann "Star Wars Teil 2" auf dem Grossbildschirm im Hotelzimmer mit einem Glas kalifornischen Rotwein, Lecker und dekadent! Heute geht es frueh aus den Federn, schliesslich wir wollen den NP geniessen und uns Zeit nehmen zum spazieren gehen. Auf der Fahrt in den NP haben wir bereits schoene Ausblicke auf die Taeler und weiter oben liegenden Waelder mit riesigen Baeumen. Als wir dann vor den Sequoias stehen bleibt uns schon mal kurz die Luft weg, riesig hohe Baeume (60-70 Meter hoch), die Staemme mit Durchmessern von bis zu 30 Metern, so etwas gewaltiges habe ich (Christine) noch nie gesehen. Diese Baeume werden bis zu 2000 Jahre alt und haben die spezielle Eigenschaft bei Wladbraenden, dem Feuer sehr lange trotzen zu koennen. Durch die bei einem Brand entsehende Hitze trocknen die jahrelang am Baum haengenden Samen und fallen zu Boden. Dort koennen sie dann spaeter aufgehen und es wachsen neue Sequoias. Die Natur ueberrascht uns immer wieder mit ihren fantastischen Loesungen zu "Problemen". Wir spazieren staunend bei schoenstem Sonnenschein durch den Sequoia-Wald und ploetzlich sehen wir einen jungen Baeren. Er ist ueberhaupt nicht scheu und spaziert seelenruhig neben dem Waldweg, auf dem sich mittlerweile bereits um die 10 Touristen mit Kameras versammelt haben. Zunaechst macht er so etwas wie Turnuebungen (ob er eigentlich lieber in den Zirkus moechte?) und versucht auf einen umgestuerzten Baum zu klettern. Scheinbar sucht er nach irgendwas Essbarem in den frei liegenden Wurzeln. Spaeter entscheidet er sich zur gegenueber liegenden Wiese zu laufen und dort frisches Gruenfutter zu sich zu nehmen. Dazu kreuzt er ca. 10 Meter von uns entfernt den Weg, kuemmert sich nicht um uns und verschwindet im dichten Gruen der Wiese, wo wir ihn noch einmal zu Gesicht bekommen, als er an einem Wasserloch trinkt. Welch ein Erlebnis! Abends gibt es zur Feier des Tages ein T-Bone-Steak mit Folienkartoffel und Salat und ein Budweiser dazu. Welch ein Fest! Am naechsten Tag fahren wir in den Kings-Canyon NP, der direkt an den Sequoia-NP angrenzt. Wir fahren 2-3 Stunden immer tiefer in den Canyon hinein, die umgebende Landschaft aendert sich waehrenddessen staendig. Von einer Art Steppe geht es in schoenen kuehlen Nadelwald, weiter oben wird die Vegetation spaerlicher und es wird bergiger. Wir stoppen oefter um die schoenen Panoramen geniessen zu koennen. Im Canyon fliesst der klare, eiskalt aussehende reissende Gebirgsfluss, der sich seit ewigen Zeiten seinen Weg gegraben hat. Wir koennen in der Ferne schon einige schneebedeckte Gipfel der Sierra Nevada bewundern. Tiefer im Canyon wird die Landschaft karg, steile Felsplatten begrenzen den Canyon. Irgendwann ist die Strasse zu Ende und wir wandern weiter in den Canyon hinein. Tut das gut, sich mal wieder ein bischen zu bewegen. Nach ca. drei bis vier Stunden schoener Wanderung durch den Wald kehren wir zum Wagen zurueck um bis zu unserer heutigen Station Fresno zu fahren. Uns haben die beiden NP sehr gut gefallen, draussen in der Natur zu sein, ist einfach immer wieder wunderschoen. Abends in Fresno machen wir dann weiter mit dem Fast-Food-Test-Programm. Nach "Burger-King", "Wendys", "Mc-Donalds" und "Taco-Bell" in den vergangenen Tagen ist heute Haehnchen bei "KFC" angesagt. Der Test faellt nicht zu unserer Zufriedenheit aus, und Andreas schiebt bei "Jack in the Box" noch einen erstaunlich guten Burger hinterher. Abgerundet wird das Mahl mit einem Eis - endlich das erste Eis. Lecker, lecker!
 
Am naechsten Tag fahren wir gemuetlich zuruck nach Frisco, wo wir den Wagen am Flughafen abgeben und uns nach erfolgreichem Check-Inn bei Mexikana Airlines die verbleibenden vier Stunden bis zu unserem Flug im Flughafengebaeude vertreiben. Um 00:10 Uhr geht das Flugzeug, das uns ueber Guadalajara nach Mexiko-City bringen soll. Testsieger beim Burgertest wurde uebrigens ganz klar der "King"!