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Vom 15.09.2003 bis 21.09.2003 Am Montag dem 15.09. machen wir uns auf in Richtung Bolivien. Wir kommen in den Genusss eines besonderen Service und werden direkt am Hostal abgeholt. Zunaechst fahren wir zum Busterminal, dort steigen noch ein paar Passagiere zu, und dann erleben wir eine Ueberraschung. Eine Angestellte der Busgesellschaft erklaert uns, dass heute in Bolivien die Strassen von streikenden Campesinos blockiert wuerden und sie daher zur Zeit nicht wuesste, ob wir von der peruanischen Grenze aus bis nach Copacabana (8 km hinter der Grenze, unserem Zielort) fahren koennten. Aber falls nicht, koennten wir die 8 km laufen. Die Fahrgaeste jedoch, die bis nach Lxml:namespace prefix = st1 />a Paz wollten, haetten heute jedenfalls keine Chance ihr Ziel zu erreichen. Aber morgen ware alles vorbei und die Gesellschaft wuerde sogar extra einen Bus fruehorgens zur Hauptstadt einsetzten. Man koenne auch morgen das heutige Ticket benutzen, fuer die Passagiere, die hier in Puno bleiben wollen. Das nennen wir nobel, in Deutschland haetten wir in die Roehre geguckt und ein neues Ticket kaufen muessen. Sie ruft spaeter nich mal an der Grenze an, um sich zu erkundigen, wie sich die Situation entwickelt und einige Minuten spaeter gibt es gruenes Licht fuer die Strecke bis nach Copacabana. Da haben wir mal wieder Glueck gehabt. Neben uns sitzt ein Paar aus Brasilien, die etwas verwirrt wirken. Sie haben fuer Mittwoch vormittag einen Flug aus La Paz nach Brasilien gebucht und sind nun verunsichert, ob sie eine Chance haben, den Flug zu erreichen. Wir koennen es ihnen nur wuenschen. Bald fahren wir los und die Fahrt in Peru am Titicacasee entlang verlaeuft voellig problemlos, wir haben Sonnenschein und geniessen den Ausblick. Wobei der See hier zum Teil sehr verschmutzt ist, truebes Wasser, Unmengen an Plastiktueten und sonstiger Muell tummelt sich hier am Ufer. Echt schade, dass die Bewohner ihre wunderbare Umwelt (Pachamama Mutter Erde) so zuschuetten! Im Grenzort koennen wir noch flott Geld wechseln, dann haben wir ruck-zuck einen peruanischen Ausreisestempel und einen bolivianischen Einreisestempel im Pass und fahren die letzten paar Kilometer ohne besondere Vorkommnisse. Von Streikenden sehen wir nichts. In Copacabana finden wir nach einem kurzen Spaziergang durch den ruhigen Ort ein Traumzimmer mit grossem Balkon zum See und Sonne satt!! Hier wollen wir erst mal ein paar Tage relaxen und uns verwoehnen. Die Blockaden werden durch die Campesinos verursacht, die stinksauer auf die bolivianische Regierung sind, da diese im Amazonasgebiet gefundene Gasvorkommen an Chile und die USA verkaufen will. Wobei die Campesinos selbst fuer das Gas zum Kochen sehr viel bezahlen muessen, da es knapp ist im - fuers Land. Ausserdem gab es wohl mal wieder Steuererhoehungen, die die Armen besonders hart treffen. Da wir uns eh erst mal nicht gross vom Fleck bewegen wollten, sind wir nicht weiter beunruhigt und geniessen die herrlich ruhige und entspannte Stimmung im Ort. Am naechsten Tag wird erst mal ausgeschlafen und dann sitzen wir den ganzen Tag auf unserem Balkon in der Sonne, nur zum Essen fassen bewegen wir uns. Von anderen Touristen erfahren wir, dass die Blockade weitergeht und man nicht mit oeffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann! Die armen Touris, die Fluege gebucht haben, oder insgesamt nur drei Wochen Urlaub haben und jetzt hier festsitzen. Donnerstags (trotz des Streiks legt unser Boot puenktlich ab!) fahren wir ueber den tiefblauen See zur Isla del Sol. Hier wollen wir wandern und morgen wieder aufs Festland uebersetzen. Die Ueberfahrt im Morgenlicht ist traumhaft, das Boot faehrt ganz langsam, die Bolivianer sind sehr gemuetliche Zeitgenossen, bei ihnen geht alles ganz tranquilo (behaupten sie selbst von sich). Nach knapp zwei Stunden Fahrt erreichen wir den Norden der Insel, wo wir unsere Wanderung starten. Wir spazieren zunaechst zur Besichtigung einer Inkaruine, von der aus man einen wunderbaren Blick ueber das wirklich tiefblaue Wasser des Sees und am Horozont auftauchende schneebedeckte Bergspitzen der Cordillera Real hat. Ein wahrhaft magischer Ort und es wundert uns nicht, dass die Inka und auch die fruehern Bewohner der Insel hier ihre Tempel und Kultstaetten erbauten. Irgendwann loesen wir uns von dem schoenen Platz, schliesslich wollen wir heute noch Challa, ein kleines Dorf erreichen. Wir kommen an einer grossen Gruppe arbeitender und lachender Menschen vorbei, die gemeinsam Steine fuer einen Kanal ausheben. Scheinbar hilft das gesamte Dorf bei der Moernisierung. Sie sind froehlich und ausgelassen, von Streik oder Aerger keine Spur. Um Challa zu erreichen, laufen wir von der Nordspitze aus in Richtung Sueden, auf dem sogenannten Hoehenweg. Langsam aber stetig geht es bergauf, wir befinden uns auf ca. 3900 Metern Hoehe ueber dem Meeresspiegel, was uns bei jedem Schritt nach oben bewusst wird. Wir kommen hier schnell aus der Puste und marschieren schoen langsam. Von unserem Weg aus, haben wir traumhafte Ausblicke auf die steil abfallenden Seiten der Insel zur jeweiligen Kueste hin. Durch die klare Luft hier oben sind alle Farben ganz intensiv, die Luft riecht rein und klar, kein Auto oder Moped verpestet die Atemluft. Kein Flugzeuglaerm stoert die himmlische Ruhe. Wir steigen nach knapp 2 Stunden Marschierens zum Oertchen Challa hinab, das am Ostufer des Sees liegt. Doch aufgrund der Blockaden kamen wohl zu wenig Touristen in den letzten beiden Tagen hierher, das einzige Hostal hier ist geschlossen. Es gibt leider auch nichst zu essen! Schade, somit machen wir uns also hungrig auf und laufen bis zum Ort Yumani im Sueden der Insel. Am spaeten Nachmittag treffen wir hier ein, und mieten uns in einem Zimmer mit Seeblick ein. Dann geniessen wir den Rest des Tageslichtes draussen sitzend, und nach dem wunderbaren Sonnenuntergang gibt es endlich was warmes (frische Forelle!) zu essen und bald schluepfen wir in die warmen Schlafsaecke. Am Freitag, dem 19.09. ist Generalstreik angesagt. Beim Fruehstueck erfahren wir, dass alle Maenner der Insel mit Booten zum Festland uebersetzen um sich an den Streiks zu beteiligen. Stoert uns ja hier nicht weiter! Wir erkunden noch den Suedzipfel der Insel, wandern durch einen herrlich duftenden Eukalyptuswald und geniessen wieder die Ruhe und Einsamkeit. Am fruehen Nachmittag steigen wir zum Hafen im Sueden der Insel ab, da taeglich gegen 16:00 Uhr die Boote nach Copacabana ueberstzen. Doch hiermit haben wir kein Glueck. Heute faehrt kein Boot, wegen des Streikes, teil man uns mit. Wir koennten uns mit einem Ruderboot fuer knapp 10 $ ans Festland uebersetzen lassen, von dort aus muesstenwir aber noch 4-5 Stunden marschieren. Das ist uns fuer heute zu viel und zu spaet. Also suchen wir uns wieder ein Zimmer und geniessen einen zweiten sehr netten Abend auf der Isla del Sol. Tags drauf schaffen wir es dann mit einigen anderen Reisenden per Motorboot nach Copacabana ueberzusetzen, natuerlich regelt den Preis die Nachfrage heute kostet es das Doppelte wie gewoehnlich!xml:namespace prefix = o /> In Copacabana angekommen erfahren wir, dass auch heute die Blockaden weiter gehen, kein Bus nach La Paz, im gesamten Land wird die Lage immer angespannter, die Regierung gibt nicht nach, aber die Campesinos geben auch nicht klein bei. Daher entscheiden wir uns morgen das Land zu verlassen, und erst mal via Peru nach Chile einzureisen. Von dort wollen wir die Lage beobachten und ggf. wieder einreisen. Am Sonntag dem 21.09. stehen wir frueh auf, schliesslich haben wir ein gutes Stueck Reise vor uns. Im Ort ist kein Taxi zu finden, also laufen wir zum Hafen und finden tatsaechlich ein kleines Motorboot, das uns ueber den See zur Grenze bringen will. Mit uns im Boot sitzen noch zwei schweizer Maedels, eine bolivianische Dame, ein bol. Ehepaar mit Saeugling und ein britisches Paerchen, die beiden Letztgenannten wollen auch nach Arica in Chile und wir beschliessen den Weg gemeinsam zu gestalten. Die Bootsfahrt verlauft sehr angenehm, allerdings werden wir nicht an einem offiziellen Landunsgsteg im Grenzort herausgelassen, sondern der Fahrer haelt irgendwo am Ufer an und paddelt langsam auf das steinige Ufer zu. Dann wirft er Anker und wir treiben bis nah an die Steine heran. Hier steigen wir dann alle aus Abenteuer Teil 1 geschafft. Uns holt ein etwa 10 jaehriger Junge hier ab und fuehrt uns ca. 20 Minuten durch diverse Felder, auf denen kein Mensch arbeitet, zur Grenze. Abenteuer Teil 2 ebenfalls erledigt. Die Ausreise aus Bolivien gut, dass die Grenzbeamten nicht auch streiken! sowie die Einreise nach Peru gehen mal wieder ungestoert von statten. Dann suchen wir ein Collectivo, das uns nach Desguadero bringen soll, von dort aus moechten wir einen Bus nehmen bis Tacna, die Grenzstadt Perus nach Chile. Das erste Collectivo bringt uns ca. 5 km weit in einen groesseren Ort zu einem anderen Collectivo. (Fahrzeug Nummer 2 heute). Wir steigen um, wir haben die Exklusivrechte fuer dieses Collectivo gekauft (statt 0,80 $ zahlt jeder von uns 3 $), da der Fahrer ganz flott fahren will, damit wir den 9:30 Uhr Bus noch erreichen. Das ist uns natuerlich nur recht. In Desguaderu angekommen haben wir dann doch noch reichlich Zeit, da unser Bus eine knappe Stunde Verspaetung hat. Somit koennen wir Geld tauschen und noch ein paar Vorraete fuer die 7 stuendige Fahrt besorgen. Als wir dann (Fahrzeug Nr. 4 heute) Platz nehmen, sind wir begeistert super komfortabel fahren wir gemuetlich die lange Strecke bis Tacna. Dort kommen wir in Dunkelheit irgendwo in der Stadt an und benoetigen ein Taxi zum Busterminal. Hier werden wir von vielen Herren angesprochen, die alle noch ein paar Plaetze in ihren Bussen bzw. grossen amerikanischen Autos zum Grenzuebertritt frei haben. Wir sitzen also bald in einem der Luxusschlitten und fahren der Grenze entgegen. Der Fahrer ist uns beim komplizierten Grenzuebertritt behilflich. Welch ein Glueck. Auf der peruanischen Seite steigen wir aus, das Gepaeck wird nach Drogen kontolliert, wir auch und auch das Auto wird von den Grenzbeamten durchsucht. Dann laufen wir weiter der Ausreisestempel ist mal wieder schnell ausgestellt. Dann geht es ein paar Meter mit dem Auto weiter und wieder heisst es aussteigen und an einer Schlange anstellen. Jetzt wollen wir nach Chile einreisen und mir (Christine) gelingt dies auch muehelos, dann wird noch der Rucksack auf ein Foerderband gelegt und mit X-Rays durchleuchtet, wie auf dem Flughafen. Die beiden Briten und Andreas waren direkt hinter mir in der Schlange. Rob und Caroline sind auch schon fertig, und dann heisst es warten auf Andreas. Die Minuten vergehen und er kommt nicht. Andere Reisende sehr wohl, nur er nicht, was ist da bloss los? Ich gehe mal nachschauen und hoere von ihm, dass der Grenzbeamte der Ansicht ist, er sei eine andere Person, das Passbild im Reisepass saehe ihm nicht aehnlich. Oh Mann, was nun, alle Beteuerungen meinerseits nutzen nichts. Da kommt ihm die Idee, den Internationalen Fuehrerschein vorzulegen, siehe da, obwohl das dortige Foto viel aelter ist, wird er nun akzeptiert. Noch mal Glueck gehabt, was! (Abenteuer Teil 3 geschafft!). Im Luxusauto geht es anschliessend weiter Arica entgegen. Nach knapp 20 Minuten Fahrt erreichen wir die Stadt, wo wir in ein Taxi umsteigen um vom Busterminal zu einem Hostal zu gelangen. (Verkehrsmittel Nr. 7). Wir gehen noch was essen und fallen hundemuede ins Bett welch ein Tag! |
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