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Wie erreicht man von Delhi aus Costa Rica, ohne auf der anderen Seite der Welt wegen Jet-lag, Thrombose und ähnlich angenehmer Erscheinungen wiederbelebt werden zu müssen? Eile mit Weile schien uns hier das richtige Motto. Mit Zwischenstopps von je einer Woche in Singapur und San Fransisco wird die Strecke schon nicht mehr ganz so lang. Zugegeben, so furchtbar sind unsere Zwischenstopps nicht, oder? In Singapur werden wir uns von den Strapazen Indiens erholen, die Akkus aufladen, uns eventuell ein wenig Luxus gönnen. Also auf geht's zur Erkundung des Stadtstaates.
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02.06.03 - 06.06.03 Als wir am Sonntagabend dem 01.06.03 um 23 Uhr 15 in Delhi ins Flugzeug steigen, sind wir wirklich froh, dass wir nach Singapur fliegen koennen. Im Flugzeug gibt es ein leckeres Haehnchenmenue, das besser schmeckt, als alles was wir in Indien probiert hatten. Wir kommen am Montagmorgen gegen 7 Uhr in Singapur an und sind sofort angetan von der Sauberkeit am Flughafen und der umwerfenden Freundlichkeit des Personals. Egal wen wir wegen irgend etwas fragen, immer wird uns wirklich freundlich und auch noch kompetent geholfen. Das tut gut. Am Flughafen steigen wir in die MRT, das ist die hiesige U, bzw. S-Bahn, die fuer einen recht geringen Fahrpreis schnell in die Stadt bringt. In den oeffentlichen Verkehrsmitteln und an den Bahnsteigen ist es blitzsauber und ordentlich. Keine bemalten Sitze, oder Kippen auf dem Bahnsteig. Hier, klar, funktioniert das System der sauberen Stadt mit Zuckerbrot und Peitsche, alle paar Minuten ertoent aus dem Lautsprecher eine zarte aber eindringliche Stimme, und vermeldet, dass essen, trinken und rauchen hier verboten ist. Nun Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung werden halt mit gewissen Einschraenkungen der persoenlichen Freiheit erkauft. Trotzdem, nach dem Chaos und Dreck Indiens ist es fuer uns eine Wohltat hier in dieser Stadt zu sein. Ohne Probleme finden wir ein nettes Hotel. Fuer die Reisekasse ist es allerdings erst mal eine Umstellung, wir sind jetzt nicht mehr in einem Budget-Reiseland, hier kostet alles richtig Geld. An unserem Ankunftstag spazieren wir von unserem zentral gelegenen Hotel aus erst mal eine Kleinigkeit essen, frisch zubereitetes Gemuese mit Ente, ein Genuss fuer die Sinne. Anschliessend laufen wir zu Fuss durch die erstaunlich leere und staubfreie Stadt zur Riverside. Bei jeder Ampel warten wir geduldig, wissen wir doch, dass jede Strassenueberquerung bei Rot bzw. in 50 Meter Naehe einer Ampel mit einer saftigen Geldstrafe belegt wird. Abends essen wir wieder eine leckere asiatische leichte Mahlzeit, Mjammi das schmeckt! Am naechsten Tag besichtigen wir Chinatown. Bereits unsere dritte Chinatown auf der Reise und ganz anders, als in Bangkok oder in Saigon. Hier erinnert alles ein bischen an eine Spielzeugstadt, kleine bunte Haeuschen, die Geschaefte sind eher Touristenlaeden, als dass wirklich Lebensmittel, Gewuerze oder Kraeuter verkauft wuerden. Es gibt in der Naehe viele kleine Kneipen, in denen die Schoenen und Reichen verkehren. Ein wunderschoener indischer Tempel (ca. 10 % Bevoelkerung Singapurs sind indischer Abstammung und praktizierende Hindus) hat seine Tueren fuer uns geoeffnet und wir werden Zeugen einer Kulthandlung, man nennt das Puja. Mehrere Priester singen und spielen verschiedene Instrumente, die Glaeubigen, fallen immer mal wieder in den Gesang ein, manche werden durch ihr klingelndes Handy vom Gottesdienst abgelenkt. Tja Business muss eben auch sein! Es riecht angenehm nach Raeucherstaebchen, Wasser wird aus speziellen Behaeltern auf vorne stehende Figuren gesprengt, dabei singen die Priester und schlagen ihre Instrumente. Der Tempel selbst ist ubersaet mit vielen bunten Figuren, die auf den Mauern und den Daechern platziert sind. Um das Haupttempelgebaeude herum befinden sich noch mehrere Nebengebaeude, in einem davon wird gerade ein grosses Essen vorbereitet. Nach diesen schoenen Eindruecken ziehen wir weiter und erkunden die Umgebung noch ein wenig. Dabei stossen wir auf einen sogenannten Hawker, das sind Food-Stalls, in denen es koestliche, frisch zubereitete Speisen gibt, die fuer Singapurer Verhaeltnisse recht preisguenstig sind. Natuerlich lassen wir uns diese Gelegenheit einer Nahrungsaufnahme nicht entgehen. Anschliessend gehen wir ins Kino, "Matrix Reloaded" wollen wir sehen. Ueberraschen finden wir, dass ausser ein paar Filmankuendigen keine Werbung gezeigt wird, sehr angenehm. Am Mittwoch, dem 04.06. besuchen wir den Sentosa Erlebnispark, der wie alle bisher besuchten Gegenden, sehr leicht mit den oeffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Wir steigen aus der U-Bahn in einen Bus, der nur zum Sentosa-Park faehrt und zusammen mit dem Eintritt auf die Insel bezahlt wird. Auf der Insel selbst verkehren drei Buslinien, die ca. alle 15 Minuten fahren und einen zu den verschiedenen Attraktionen und Straenden bringen. Wir haben uns fuer die Besichtigung des Delphinariums und des Unterwasseraquariums entschieden. Das Aquarium begeistert uns beide sehr. Zunaechst werden wir an vielen verschiedenen Wasserbecken vorbei geleitet, in denen die unterschiedlichsten Meeres- und Mangrovenbewohner leben. Viele tolle bunte Fische, Seeotter, Seepferdchen, Seedrachen!, Anemonen, Korallen, Quallen und und und koennen wir hier bewundern. Erst dann gelangen wir zur eigentlichen Attraktion: hierbei handelt es sich um eine ca. 80 Meter lange Plexiglasroehre mit ca. 250 cm Durchmesser, in der wir laufen koennen. Um uns herum schwimmen alle moeglichen Fische und Meeresbewohner, die wir so direkt bestaunen koennen. Direkt ueber dem Kopf schwimmen Rochen, grosse bunte Fische und auch Haie, die wirklich sehr beeindruckende Gebisse vorweisen koennen. Beruhigend zu wissen, dass die Roehre stabil ist! Das Delphinarium ist leider entwas enttaeuschend, aber wir wohnen einer Delphinschow bei und koennen dabei zwei Tiere bei ihren sportlichen Aktivitaeten wie durch Reifen springen, bewundern. Hat etwas von den Flipperfilmen, lang lang ist es her! Nach so viel Anstrengung ist Erholung angesagt, wir setzen uns ganz dekadent in eine der Strandbars in den Schatten, sehen den jungen Leuten beim Schwimmen und Sonnenbaden zu und schluerfen einen Kaffee. Unser letzter Tag in Singapur dient wieder eher der Rekonvaleszens, da die indischen Keime sich noch mal zurueckgemeldet haben. Sie trotzen den Antibiotika, so was aber auch. Heute schlafen wir gemuetlich aus und fahren gegen Mittag zum botanischen Garten. Hier wandeln wir in ueppiger tropischer Vegetation und sehen viele schoene bunte Schmetterlinge. Besonders bewundern wir die vielen verschiedenen Orchideen, die hier gezuechtet werden. Welch eine Bluetenpracht. Morgen muessen wir frueh raus, daher gehen wir heute zeitig in die Kojen, Singapur ist wirklich eine Reise wert, uns hat es sehr gut gefallen.
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